
Allen Leserinnen und Lesern sowie allen Mitgliedern der Familie Leser wünscht das Blogbuch Stahlinstadt einen gelungenen Start ins neue Jahr. Feiert schön und macht das Beste aus der sich bietenden neuen Zukunft.
Silvesterfoto: Dirk Dirksen

Hergelinst, treue Leser! Hier gibt es nie vorher Gesehenes, seltene Aufnahmen aus dem Reich der Fernfotografie! Wer das nicht sah, hat wahrlich sein Leben umsonst gelebt.
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Durch einen Zufall ist euer ergebener Erzähler auf ein ganz witziges und obendrein auch noch nützliches Tool gestoßen: den Schildergenerator. Egal ob Ortseingangs-, Ortsausgangs-, Bahnhofs oder Haltestellenschilder - es ist für jeden Schildbürger etwas dabei! Und man kann sogar Stundenschilder anlegen, die für exakt 60 Minuten Werbung für die eigene Seite machen. Auf geht's!
Hier schreibe ich, Andi Leser.
Ein Gedicht von Rote Welle
"Jim Stantor wälzte sich schnarchend von einer Seite auf die andere und quetschte die Ratte ein, die ihm Schokolade aus der Tasche knabberte; beide erschraken." Nach diesen Worten endet Stanislaw Lems Roman "Der futurologische Kongreß". Bleibt zu hoffen, dass die Futurologen, deren Kongress am Sonntag im Aktivist Eisenhüttenstadt mit einem ausgelassenen Fest zu Ende ging, auf angenehmere Art und Weise geweckt wurden.
Unser Watschelentchen erfreut sich der bunten Blumenpracht am gepflegten Gartenfließ in der Diehloer Straße. Ebenso erfreut zeigten sich ein paar Senioren, die auf halbnackte Schönheiten aus Bronze starren und sich der Körperlichkeit ihrer Jugend erinnerten.
Zu Besuch bei den lieben Verwandten: Watschel vergnügt sich gemeinsam mit einer tauben Taube auf den anmutigen Händen zweier junger Damen. Warum haben die nur solche versteinerten Gesichter? Wurden sie etwa zu Unrecht gesteinigt?
Wo bin ich da wohl gelandet? fragt sich unser Watschel hier. Was von weitem aussah wie ein zum Landen ausgestreckter Finger, entpuppte sich als etwas ganz anderes. Obwohl: man könnte es aufgrund seiner dürftigen Maße auch als elften Finger eines Mannes bezeichnen.
Derzeit tagt für einen Monat der Kongress der Futurologen in der vormaligen HOG Aktivist in der Karl-Marx-Straße zu Eisenhüttenstadt. Zur literarischen Untermalung desselben zitiert euer ergebener Erzähler Andi Leser in unregelmäßigen Abständen aus Stanislaw Lems Buch "Kongres futurlogiczny" von 1972. Dieser phantastische Roman muss unter dem Eindruck einer Reise des polnischen Autors ins nichtsozialistische Ausland und die Niederschrift nach dessen Rückkehr erfolgt sein, denn es hagelt zeitgenössische Anspielungen und fortschrittsgläubige Zukunftsfantasien, dass das Dach undicht wird: Freie Liebe, befreite Literatur, Militärdiktaturen, Terroristen, Medikamentenglaäubigkeit, psychedelische Drogen, ...
"Zukunft jetzt! Der Kongress der Futurologen tagte das erste von vier Wochenenden und wir sind glücklich, sagen zu können: Wir waren dabei. Damit sind wir Teil einer kleinen Elite der Plan- und Zukunftsstadtbewohner, denn den Großteil derer, die am Wochenende in Eisenhüttenstadt war, zog es mehr zu Roland Kaiser, Gaby Baginsky und dem Hoffest der EWG, das Schwein am Spieß und Bier vom Faß und gute Laune von der Stange bot."
Blogbuster Ben vom Eisenhüttenstadt-Blog und meine Wenigkeit werden alle Interessierten im schönen Monat September an vier Wochenenden durch diese unsere Stadt nasführen. Diese als Irre Führungen angekündigten alternativen Stadtbegehungen werden im Rahmen des Futurologenkongresses stattfinden. Der Kongress der Futurologen bezieht sich natürlich einerseits auf die Stadt selbst, die in der Vergangenheit als Stadt der Zukunft gedacht und konzipiert worden war. Der Titel ist aber auch eine Reminiszenz an das beste aller Bücher aus der Feder des polnischen Sci-Fi-Autoren Stanislaw Lem, welches da heißt "Der futurologische Kongreß".
Jüngst habe ich Post erhalten, E-Post um genau zu sein. In der E-Mail schilderte mir ein Exilhüttenstädter eine Begebenheit, die ihm in der sächsischen Landeshauptstadt widerfahren ist. Damit ist Dresden gemeint und nicht etwa Leipzig, wie Landesunkundige manchmal irrtümlicherweise vermuten. In dieser Anekdote geht es jedoch weder um das schöne Elbflorenz noch um das schöne Lipsk. Nein, es dreht sich mal wieder allein um die Stadt an der Oder, die wir alle so sehr liiiiieben! Aus Gründen, die mit Faulheit korrelieren, aber auch im Bemühen um Authenzität habe ich den Text so belassen wie er mir zugesandt wurde. Orthografie und Grammatik folgen den Regeln der ersten Hüttenstädter Kleinschreibung von 1995. Das Foto zeigt uns den in der Geschichte erwähnten DJ Paul van Dyk, der in Eisenhüttenstadt geboren wurde und dort die ersten technisch erzeugten Klänge vernommen haben dürfte. Und ab dafür!
Nehmt euch ein Vorbild an diesem Papierkorb und verschönert unsere Stadt, denn unsere Heirat, dass sind nicht nur die Städter und Dörfler, sondern auch die Wälder und Felder, weil sie dem Volker gehören, der gehört doch eingesperrt, ausgesperrt, sperrt die Tür ab, sonst geht die ganze Wärme nach draußen, wo der Wind weht und die Glashüttenstraße ist leer, Arme Autos, ich fahre nun schon seit zehn Jahren Zug und immer sind die Schranken runter.
Die lieben Kleinen können sie kaum noch erwarten, doch in genau einem Monat ist es endlich soweit: Dann herrscht in Brandenburg Ferienzeit. Quasi zwei Monate Sommer, Sonne, Müggelsee oder Berg und Tal oder Rügen und Aal. Der eine oder andere Dreikäsehoch wird Oma und Opa auf dem Lande besuchen und auf deren Bauernhof mit den Hühnern Cowboy und Indianer spielen. Andere fahren mit den nervigen Eltern nach Mallorca, Mauritius oder auf die Malediven. Den Kindern sozioökonomisch weniger gut gestellter Eltern bleibt vielleicht nur die Wahl zwischen Balkan oder Balkon; was aber nicht weniger schön sein muss, zumal die Malediven die Inseln der übellaunigen Göttinnen sein müssen (mal = schlecht / Diven = Göttinnen).
"We eat / and we feed / meat."
Wer dieser Tage die drei größten Dramen des Jahres 1988 in der BR Deutschland als Trinität yahoogelt, wird dabei als erstes auf das Logbuch Stahlinstadt stoßen (siehe Bild oben und unten - zur Vergrößerung bitte Bilder anklicken). Die Katastrophen sind dabei in allen drei Fällen mit den als Kulissse dienenden Ortsnamen verbunden: Gladbeck, Remscheid und Ramstein (nur mit einem "m"). Dabei handelt es sich um das Gladbecker Geiseldrama vom August, um das Flugtageunglück von Ramstein (mit nur einem "m") am 28. August, sowie um den Flugzeugabsturz von Remscheid vom 8. Dezember. Trotz dieser westdeutschen Ortsnamen beschäftigt sich der verlinkte Artikel jedoch ausschließlich mit der Stadt, die wir alle so sehr ins Erz geschlossen haben: Eisenhüttenstadt feat. Fürstenberg an der Oder.