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Sonntag, 10. Dezember 2006

Bild des Monats November

Der Obelisk
Das Bild des Monats November ist beschlossene Sache. Wir rufen es uns noch einmal ins Gedächtnis: Am 9. November 2006 wurde (vermutlich unter dem Eindruck des historischen Datums) der Obelisk auf dem Platz des Gedenkens zum Motiv des Monats ausgerufen. Mit einer wieder einmal hauchdünnen Mehrheit von nur einer einzigen Stimme - ich fühlte mich spontan an die Wahl Konrad Adenauers zum Bundeskanzler am 15. September 1949 erinnert - wurde das Bild mit dem Titel "Der Obelisk" von Fotofreund ehst-tick vom Lesermob ausgewählt (siehe auch hier). Ich persönlich hätte ja eher diesem oder jenem den Vorzug gegeben - aber was soll's.

Das Sepia-farbene Foto betont vor allem die Höhe des Obelisken und zeigt recht deutlich die deutsche Inschrift: "Ewiger Ruhm den Helden, die im Kampf für die Freiheit und Unabhängigkeit unserer Heimat gefallen sind." Im oberen Bereich ist ansatzweise das Sowjetische Staatswappen zu erkennen.

Die am 7. November 1951 eingeweihte Gedenkstele ist jedoch nicht allein ein Ehrenmal für die im Kampf gefallenen Rotarmisten, sondern vor allem ein Grabstein für die rund 4.000 russischen Kriegsgefangenen, die im nahe Fürstenberg gelegenen Kriegsgefangenenlager Stalag III B ihr Leben lassen mussten. Die Toten, die durch die Hitlerdiktatur sterben mussten, galten für die Stalindiktatur ihrerseits als Verräter, denn sie hatten "auf Leben und Tod zu kämpfen" und durften sich niemals der Gefangennahme ergeben. Stalin war in dieser Sache so konsequent und rigoros, dass er nicht einmal seinen eigenen Sohn aus der deutschen Gefangenschaft auslösen wollte.

Darum sei an dieser Stelle der Opfer politischer Gewaltherrschaften gedacht, ob man sie nun als rechts (Hitler, Mussolini, Franco) oder als links (Stalin, Mao, Pol Pot) bezeichnen möge. Ihnen allen ist dieser Beitrag gewidmet.

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