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Dienstag, 13. November 2007

Uns gehört das Werk...

Wie Blogbuster Ben vom EH-Blog in seinem heutigen Posting ganz richtig bemerkt, heißt die vormalige Stalinstadt seit einem Beschluss vom 13. November 1961 Eisenhüttenstadt. Aus Gründen der Redundanz soll hier nicht noch mal das wiederholt werden, was dort bereits geschrieben steht.

Stattdessen folgt an dieser Stelle die halbe erste Strophe und der Refrain eines Liedes für die Kampfgruppen Stalinstadts, gedichtet von Kurt Zill, EKS. Der Titel der stalinistischen Kampfeshymne gibt ein kollektivistisches Motto wider: "Uns gehört das Werk".

Manche mag diese sprachliche Aneignung vielleicht an "Paule Panzers Blues" der unvergesslichen Ton Steine Scherben erinnern, wo der singende Bierprolet am Ende der zweiten Strophe grölt: "Aber an der Schießbude stehen, mit ner Knarre in der Hand, da träum ich, ich knall alle Schweine ab, denn uns, UNS gehört das Land!" In Zeiten permanenter Terrorangst wären solche Texte wohl nicht mehr denkbar, obwohl doch damals, als das Lied entstand (1972), die RAF durch deutsche Lande zog und wirklichen Terrorismus betrieben.

Während man im Westen mit der Knarre an der Schießbude stand, bewaffnete man sich im Osten innerhalb der Betriebe. Hier nun für alle Stalinstädter ein Ohrwurm "aus der guten alten Zeit". Wer kann sich denn noch an diese Zeit erinnern, im Betrieb mit der Knarre in der Hand? Hattet ihr Eltern oder Großeltern, die bei den Betriebskampfgruppen waren? Was hat man dort gemacht? Befragt sie zu der damaligen Zeit und startet eine Diskussion!

1. Strophe:
Uns gehört das Werk, das wir erschaffen -
da ist kein Krupp, kein Thyssen Aktionär,
Drum schützen wir es auch mit unseren Waffen,
und das, Genossen, fällt uns nicht schwer!

Kehrreim:
Wir sind vom Stalinstädter Hüttenkombinat
und steh'n für den Frieden auf Wacht!
Wir schützen die Arbeit und schützen den Staat,
bewaffnete Arbeitermacht!


Einen weiteren Liedbeitrag aus der verlogenen Zeit des AgitProp gibt es demnächst in diesem Kino.

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