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Montag, 21. Mai 2007

HO wie Hamsternder Osten


Angespitzt und inspiriert durch einen Eintrag im Nachbarblog publiziere ich an dieser Stelle (nicht direkt hier, sondern zwei Zentimeter weiter oben) ein Bild, welches sich auf ein inhaltlich ähnliches Foto bezieht, dass wiederum auf mein obiges Foto Bezug nahm - ein postmodernistisches Ping-Pong-Duell, bei dem nichts bei rum kommt außer des Diskurses.

Das Foto entstand im vorpommerschen Anklam, wo es an der Fassade einer Einkaufsgelegenheit befestigt war, und das seit vermutlich mindestens 20 Jahren. Gleich daneben hingen auch schon die Wimpel der Marktwirtschaft im Winde, aber die interessieren nicht, denn warum soll ich Schleichwerbung machen, wenn doch beinahe überall schrille Reklameschilder um unsere Aufmerksamkeit boxen?

Manch einem wird vielleicht weh werden ums Herz, sieht er solche Überbleibsel aus der angeblich guten alten Zeit. "We used to believe in the good old days" stellte schon Jim Morrison, Frontmann der düsteren Doors, in seinem posthum erschienen AMERICAN PRAYER fest. Doch die Ostalgie täuscht, nichts war schön an leeren Blechregalen mit Glaskonserven voll Rotkohl, Weißkohl, Grünkohl, Rosenkohl, sauren Gurken etc.

Dennoch verzaubert das Alltagsdesign aus den 1970ern und lässt uns glauben, dass alles vom aufwärts strebenden Fortschritt verändert wird. Wie putzig sah doch damals alles aus, und wie genial sind wir doch heute. Was werden einst unsere Kinder und Enkel sagen über unser ach so hippes Design?

Foto: ehst.tick

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