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Samstag, 17. Juni 2006

Arsehole Eisenhüttenstadt?

Die Märkwürdige Oderzeitung hat es verkündet, das Eisenhüttenstadt Blog hat es kundgetan: EKO ist nicht mehr, ab sofort heißt es Arcelor Eisenhüttenstadt. Mit diesem Globalisierungsakt hat der Stahlkonzern Arcelor seine eigene Corporate Identity gestärkt und gleichzeichtig der Stadt, die wir alle gut kennen, ein Stück seiner Identität genommen. EKO stand ursprünglich für Eisenhüttenkombinat Ost, und jeder wusste, Eisenhüttenwerk und Eisenhüttenstadt gehören zusammen. Nach dem politischen und wirtschaftlichen Zusammenbruch 1989 wurde aus dem Kombinat die EKO Stahl GmbH, und EKO war fortan die Abkürzung für Eisen, kaltgewaltzte Bleche und Oberflächenveredelung.

Das Akronym EKO musste im Laufe seines Lebens für viele Wortspiele (Art d'Eko) und Slogans („Made for Ekonomy“) herhalten und galt deshalb als sympathisch. Im Schwedischen bedeutet eko Echo oder Widerhall, und ge kraftigt eko meint nichts anderes als „starken Widerhall finden“. Das schwedische eko steckt als Wortanfang in so drolligen Vokabeln wie ekollon (Eichel), ekorre (Eichhörnchen) oder ekoxe (Hirschkäfer), aber auch in solch nüchternen wie ekolot (Echolot), ekologi (Ökologie) und ekonomi (Ökonomie). Ökonomische Gründe sind es wohl auch, die zur Umbenennung geführt haben, denn der Mutterkonzern strebt Einheitlichkeit an. (Woran erinnert mich bloß dieses Wort? – genau: Einheitsbrei, Einheitspartei!)

Welche Wortspiele ermöglicht uns denn nun der Name Arcelor? Achselohr, Arsenal, Archipel, Arche Noah, Arceloreley, Arsehole… Einen ausführlichen E-KOmmentar betreffs feindlicher Über-Name gibt es hier:
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