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Dienstag, 19. Juni 2007

Rekorde, Einmaligkeiten, Kuriositäten

Auch in der DDR gab es etwas vergleichbares wie das "Guinnessbuch der Rekorde". Allerdings ausschließlich mit DDR-typischen Rekorden, Einmaligkeiten und Kuriositäten. Was interessierte den braven DDR-Bürger auch der Rest der Welt, wenn man das SED-Grundstück eh nicht verlassen durfte? Die Redaktion des schmalen Büchleins war bemüht, Ostdeutschland in Superlativen zu beschreiben ("das erste, einzige, größte, kleinste, höchste, älteste, längste und vieles mehr").

Neben solch herrlich benamsten Örtlichkeiten wie Ansprung im Ärztegebirge, Oschatz in Saxonia und Groß Zicker im Irgendwo taucht auch die Stadt, die wir alle so sehr lieben, im Register auf. Und das gleich dreimal. Die etwas banalen Gründe hierfür folgen auf dem Fuße:

S. 56
"Wohnstadt, erste sozialistische: 1951 begann der Aufbau von Eisenhüttenstadt in der Nähe des Eisenhüttenkombinates Ost. Im Jahre 1984 hatte diese neue Stadt bereits 48.000 Einwohner."

S. 119
"Fähre, billigste: In Bad Kösen kostet eine Überfahrt mit der Fähre 5 Pfennig, sie wird noch mit Muskelkraft betrieben. In Eisenhüttenstadt ist eine Überfahrt über den Oder-Spree-Kanal mit der handgetriebenen Fähre sogar kostenlos."

S. 157
"Fische, Rekordgrößen: Karpfen - 23,750 kg, 90 cm gefangen 1965 von Bruno Grund aus Eisenhüttenstadt."

Den Buchrücken des Paperbacks ziert zum Abschluss der Lektüre die Aufforderung: "Bitte schreiben Sie uns, helfen Sie mit, die nächste Auflage zu vervollständigen." Dazu sollte es jedoch nicht mehr kommen, denn die DDR war ja bekanntlicherweise im Jahr darauf schon Geschichte.

Quelle: Wolfgang Richter (Red.): Rekorde, Einmaligkeiten, Kuriositäten in der DDR. 2., erweiterte Auflage, Berlin: April 1989.

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