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Donnerstag, 11. Oktober 2007

Ortsschilder für Eisenhüttenstadt

Durch einen Zufall ist euer ergebener Erzähler auf ein ganz witziges und obendrein auch noch nützliches Tool gestoßen: den Schildergenerator. Egal ob Ortseingangs-, Ortsausgangs-, Bahnhofs oder Haltestellenschilder - es ist für jeden Schildbürger etwas dabei! Und man kann sogar Stundenschilder anlegen, die für exakt 60 Minuten Werbung für die eigene Seite machen. Auf geht's!

Hier schreibe ich, Andi Leser.
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Freitag, 5. Oktober 2007

Tränen im Gesicht

Ein Gedicht von Rote Welle

Licht, was nicht brennt.
Alles um mich herum dunkel.
Hoffnungslos das Leben,
sinnlos der Tod.
Leben ohne Gnade im Gefängnis der Welt.
Macht, dies zu ändern?
Mut zu entfliehen?
Weißbischwarzkontrast zu allem.
Ohne Ausweg, ohne Ziel.
Bekenntnis ist Macht,
Macht ist Bekenntnis.
Der Macht der Welt zu entfliehen ist schwer.

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Den einen holt die Geschichte ein, den anderen die Gedichte. Es gab eine Zeit, da war euer ergebener Erzähler Andi Leser der Editor einer berühmt-berüchtigten Stadtjugendzeitung namens ZIELSCHEIBE, laut Impressum: "Erdacht, gemacht und belacht in Eisenhüttenstadt."

Mein Job war es, die Texte begabter Jungautoren zu editieren und in besagter Zeitung zu publicieren. Da die Zielscheibe berühmt-berüchtigt war (Wir hatten sogar ein Verfahren wegen angeblicher Pornografie und Gewaltverherrlichung am Hals; Dank nochmals an Dana Micke von der MOZ!), konnte es passieren, dass ich auch in meiner Freizeit angesprochen und mit Texten versorgt wurde.

So auch geschehen im März/April 1997. Nach einem Punkkonzert im Café Olé entdeckte ich in meiner Jackentasche ein Gedicht ohne zuordenbaren Namen. Der Genuss psychedelischer Substanzen hatte wohl mein Gedächtnis getrübt und ich wusste nun nicht mehr, wie ich zu diesem kleinkarierten Zettel gekommen war. Dennoch nahm ich dessen Inhalt mit auf die Gedichtseite der ZIELSCHEIBE, Ausgabe 22, vom April 1997 und signierte mit dem zutreffenden Zu-Satz "Anonym, weil einfach so in meiner Jackentasche gefunden."

Im September 2007, also genau zehn Jahre danach, sprach mich zufällig die Verfasserin des besagten Gedichtes an und las mir gehörig die Leviten (vor). Dass dies das einzige Gedicht sei, welches sie jemals geschrieben habe, und so weiter. Zur Wiedergutmachung der erlittenen Qualen re-release ich nun "Tränen im Gesicht" mit dem von der Autorin gewünschten Pseudonym "Rote Welle". Ick hoffe, du freust dir!
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Foto: ehst.tick
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Dienstag, 2. Oktober 2007

Zukunftskongress ist Geschichte

"Jim Stantor wälzte sich schnarchend von einer Seite auf die andere und quetschte die Ratte ein, die ihm Schokolade aus der Tasche knabberte; beide erschraken." Nach diesen Worten endet Stanislaw Lems Roman "Der futurologische Kongreß". Bleibt zu hoffen, dass die Futurologen, deren Kongress am Sonntag im Aktivist Eisenhüttenstadt mit einem ausgelassenen Fest zu Ende ging, auf angenehmere Art und Weise geweckt wurden.

Ja, das war's erst mal; die Ruine des Aktivist ist wieder Sperrgebiet und fällt in seinen Dornröschenschlaf zurück, darauf harrend, durch ein neues Projekt wachgeküsst und mit Leben gefüllt zu werden.

Jetzt geht's an die Auswertung der dokumentierten Aktionen. Der EH-Blogbuster Ben Kaden hat, maskiert als Benutzer futurologistiques, eine neue Flickr-Gruppe angelegt, die ausschließlich Fotos vom "Kongress der Futurologen - Eisenhüttenstadt 2007" versammelt. Dort kann jeder Interessierte reinschauen und sich ein Bild vom Kongress machen. Weitere Fotos und Kommentare sind herzlich - ich betone: herzlich - willkommen!

Obiges Bild hat euern ergebenen Erzähler Andi Leser besonders fasziniert, da er verbal maßgeblich an der Umsetzung beteiligt war: Die abgebildete junge Dame positionierte sich auf Zuruf aller Anwesenden im harmonischen Mittelpunkt des projizierten Lichtfeldes. Der Mensch als Maß der Dinge.

Mein Dank geht an den Organisateur des Futurologenkongresses Thomas Neumann, an die Fahnenaktivistin Beatrice Jugert und natürlich an meinen Stadtführer-Kollegen Ben Kaden.
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Foto: futurologistiques @ flickr
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